Roli ist unsere gute Seele und holt am Morgen frisches Brot und Gipfeli aus der Bäckerei und feinen Saft. Zmorge an Deck im Cockpit (im Schiffsinnern ist alles verstellt mit Gepäck). Wir starten mit Auspacken und Einpuffen. Die Stimmung ist etwas wackelig, alle sind noch müde und am Ankommen… Irgendwann kriegen die Mädels die Kurve und spielen Spital an Deck: Die Älteste verarztet den zwei anderen “gebrochene” Beine mit einem Gips (aus blauem Klebeband), eine braucht irgendwann Sauerstoff und wird mit dem Schnorchel intubiert… Die Älteste will unbedingt (sofort!) an den Strand. Wir finden einen, der schön und noch recht verlassen ist. Wunderbar, zum ersten Mal in die noch kühlen Fluten zu steigen! Die Mädels quitschen vor Freude und spielen mit den Wellen. Die Jüngste ist mit Sändelen im Glück. Alle happy, uff!
Am Abend gibts noch ein paar Fahrten auf dem Mini-Lunapark im Hafen und wir üben uns fleissig mit Griechisch; bei jeder Gratisfahrt sagen wir brav “efcharisto”.
Lefkada / Kanal
Am nächsten Tag gehts zum ersten Mal los. Doch die ersten Schwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten: Der Motor bockt und als er endlich läuft, habe ich eine kleine Panikattacke und finde, wir seien völlig fahrlässig, mit drei Kindern an Bord und einem kaputten Motor überhaupt zu starten. Pascal und ich besprechen die Sache, ich überwinde meine Zweifel und los. Doch schon das nächste Problem; just als wir mit Ablegen starten, kommt ein gemeiner Wind auf. Wir haben Mühe, aus dem Liegeplatz zu kommen, es drückt uns ans Nachbarsschiff, wir haben Angst, über die Mooringleinen der Nachbarn zu schrammen… Nach ein paar Versuchen bietet uns der Marinero an, uns mit dem Motorböötli aus dem Platz zu stossen, was auf Anhieb gelingt. Die Nerven schon auf die Probe gestellt, tuckern wir im Anschluss erleichtert aufs offene Meer. Wir haben Wind und segeln Richtung Lefkada.
Es geht alles gut, niemand wird seekrank. Auf Lefkada müssen wir warten, bis die Brücke für die Durchfahrt der Schiffe geöffnet wird. Alles klappt tiptop, wir fahren durch und tuckern im Anschluss unter Motor durch den schmalen Kanal. Kurz nach dem Kanal ankern wir in einer ruhigen Ecke zusammen mit einem anderen Schiff. Erstes Ankerbier, Znacht an Deck, Spielen, gemütlich, alle froh.
Am nächsten Tag starten wir den Tag gemütlich, die Kleinste beobachtet mit Roli von der Badeplattform aus die Fische und bädelet die Füsse.
Rückfahrt, alle Mädchen wollen ans Steuer. Guter Wind zum Zurücksegeln. Die Kleinste schläft an Deck ein, die zwei andern haben an Deck ein Fest zusammen. Gutes Anlegemanöver in der Marina Cleopatra trotz starkem Wind. Wir können längsseits am Steg anlegen. Znacht in Pano’s Taverne. Wir lieben das griechische Essen!
Roli reist ab und wir sind alle traurig… Nochmals weiter Einrichten, Umräumen, waschen. Da auf einem Schiff nicht viel Stauraum zur Verfügung steht, muss alles seine Ordnung und seinen Platz haben. Unser Motor wird zum Glück noch geflickt und kriegt einen neuen Starter, wir hatten schon Bedenken, dass die Mechaniker im Hafen vor der 4 tägigen griechischen Ostern keine Zeit mehr haben. Der Mechaniker kam und hörte beim ersten Starten, was das Problem ist (Judith ist sehr beeindruckt von seinem Gehör!). Der Starter wird gewechselt und nach 20 Minuten ist das Problem scheinbar behoben. Abendspaziergang in die Marinas nebenan.
Fazit nach der ersten Woche: Wir sind gut angekommen. Den neuen Rhythmus müssen wir aber noch etwas finden. Pascal muss von hier aus arbeiten, Malena muss ein Schule machen und doch fühlt es sich wie Ferien an. Wir finden ihn schon noch…