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13. Woche (20. Juli – 26. Juli) – Viel draussen schlafen, krank und die letzten Tage alleine als Familie

By 27. Juli 2024November 10th, 2024Familienauszeit, Griechenland

Der Tag startet mit Pascals Geburtstag. Die Mädels sind ganz aufgeregt und können es kaum erwarten „Happy Birthday“ zu singen. Wir frühstücken gemütlich im Cockpit, was bei 9 Leuten an Bord ein bisschen eng ist. Wir bleiben den ganzen Tag in Lakka. Es wird gemalt, gerätselt, gebadet und von Bord gesprungen, was das Zeug hält.

Ein Mädchen von der Segelayacht Lulu kommt mit dem SUP vorbei und lädt unsere Älteste auf eine Runde in der Bucht ein. Später können auch alle anderen in wechselnder Besetzung mit dem SUP die Bucht (sitzend) erkunden.

Etwa später machen wir einen Ausflug in den Ort. Wir sind überrascht und begeistert. Ein kleines, hübsches Örtchen. Irgendwie touristisch, aber mit Charme.

 

Wir finden ein tolles Resti, Stasinos Garden. Wir sind so früh am Abend die ersten und noch einzigen Gäste und werden bestens umsorgt. Die Mädels freunden sich kurzerhand mit der Tochter der Besitzerfamilie an und spielen, allen Sprachbarrieren zum Trotz, zusammen mit ihrer „Schlange“. Die Tomaten und Gewürze wachsen im kleinen Innenhof des Restaurants, wo wir auch sitzen. Die Erwachsenen geniessen das griechische Essen, die Kinder Pasta oder Pommes.

Nach drei Dinghi-Fahrten sind wieder alle zurück an Bord und sitzen lange bei einem Bier an Deck. Die Mädels spielen friedlich zusammen.

Plataria

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Plataria. Leider müssen wir viel motoren, da der Wind heute auch am Nachmittag Pause zu haben scheint. Am Schluss kommt dann aber doch noch etwas Wind auf und wir hissen die Segel. In der Bucht von Plataria blässt es plötzlich so fest, dass wir ziemlich Krängung kriegen. Das Schiff wird einmal komplett „aufgeräumt“, sprich sämtliche Gegenstände und Spielsachen auf dem Tisch und den Ablagen rutschen runter. Judith sieht es zwar kommen, kann aber nicht reagieren, weil sie mit der Jüngsten auf dem Klo ist und nur zuschauen kann: „3 – 2 – 1- wusch…!“

In Plataria treffen wir Babis, ein netter Hafenmeister, mit dem wir bereits Kontakt zum Reservieren hatten. Trotz des starken Windes gelingt das Anlegemanöver zum Glück gut. Hier gibt’s zur Abwechslung mal wieder Mooringleinen und wir müssen nicht im Hafen Ankern. Wenig später legt eine wunderschöne, rund 50-jährige, italienische Holzyacht mit einem älteren Ehepaar neben uns an. Der Mann entschuldigt sich wiederholt, weil wir bei ihrem Anlegemanöver ihre Yacht etwas von unserer abstossen mussten, der Wind war noch immer sehr stark. Das war aber alles im Rahmen und kein Problem. Alles ist schön und passend auf ihrem Schiff, sogar das rot-weiss gestreiffte Sonnensegel ist sehr vintage und dann passt sogar noch das Oberteil der Frau, das entsprechend gestreift ist, perfekt dazu. Wow, da können wir nicht mithalten. 🙂

Mit unserem Dinghi nehmen wir die Abkürzung über die Hafeneinfahrt, um nicht in der Hitze einen Kilometer rundherum gehen zu müssen. Im Dream Café im kleinen Ort lassen wir es uns mit Crêpes, Waffeln und Co und dem besten Café frappé in ganz Griechenland gut gehen.

Im Anschluss kühlen wir am Sandstrand ab. Die Mädchen geniessen das Sändelen und Baden und wir den schönen Sonnenuntergang. Judith holt sich ihren ersten Wespenstich in den Fuss: autsch, das tut richtig weh…

Es ist noch immer heiss. Daher schlafen wieder drei Crewmitglieder an Deck. Im Cockpit ist gut Platz für 1 Erwachsener auf der Bank und 2 Kinder; eines am Boden auf den Sofakissen vom Salon, eines ebenfalls auf der Bank. Mit aufgehängten Tüchern schirmen wir das helle Licht der Hafenlampen etwas ab. Ein angenehmes und kühlendes Lüftchen begleitet uns in den Schlaf.

Moraitika Beach / Korfu

Weil es so gut war, gehen wir gleich nochmals ins Dreamcafé und testen noch das Frühstücksangebot. Es kommt die Frage auf, ob wir noch einen Tag bleiben oder weiter wollen. Wie immer möchten die Kinder bleiben… Unser Besuch (die Erwachsenenfraktion) wünscht noch eine Ankernacht und damit ziehen wir weiter.

Wir finden schlussendlich einen anfänglich etwas windigen, aber guten Ankerplatz bei Moraitika Beach auf Korfu. Es ist unspektaktakulär, aber das Wasser lädt auch hier zum Baden und wir sind ganz alleine. Zwei der Mädchen haben etwas Fieber/Temperatur, aber nehmen es gelassen. Wir hüpfen noch einmal kurz in die Wellen und machen es uns dann gemütlich mit Vorlesen und der Hängematte. Am Abend essen wir seit längerem mal wieder im Schiff drinnen. Das ist richtig gemütlich, weil es angenehm abgekühlt hat. Trotzdem schläft ein Teil der Crew auch diese Nacht draussen unter dem Sternenhimmel.

Mandraki Marina / Korfu

Wie so oft ist das Meer am Morgen spiegelglatt und wunderbar türkisfarbig. Wir baden nochmals und geniessen es, Zeit zu haben.

Irgendwann müssen wir uns aber trotzdem auf nach Corfu Stadt machen. Unterwegs gibt es Dampfnudeln, mhhh… Unsere Jüngste schläft mit Fieber in ihrer Koje.

Zurück in der Mandraki Marina will unsere Älteste endlich auf den Mast. Dazu zieht sie zur Sicherung einen Klettergurt an und mit dem Bootsmanstuhl zieht sie Pascal über die Winsch hoch. Sie geht nicht zum ersten Mal hoch und macht das schon ganz routiniert. So übernimmt sie auch gleich die Inspektion, die eigentlich Pascal machen wollte.

Natürlich wollen dann alle anderen Mädels auch hochgezogen werden. Nicht alle trauen sich bis ins Top, immerhin 18 Meter über dem Deck. Aber auch die Jüngste traut sich bis zu den ersten Saling und geniesst den Überblick, der sich von oben bietet.

Etwas später machen wir uns auf ins Städtchen. Wir schlendern durch die Gassen und gönnen uns ein leckeres Znacht in der kleinen Beiz, in der wir bereits einmal waren. Das griechische Essen ist und bleibt ein Traum. Es wimmelt nur so von Schwalben; zu Hunderten fliegen sie am Abendhimmel und erfüllen die Atmosphäre mit ihrem freudigen Gezwitscher.

Am Folgetag heisst es leider schon wieder Abschied nehmen. Unser Besuch packt, ein letztes Abschlussbaden und Glacé im Hafenrestaurant. Gute Reise, schön war’s mit Euch – gerne wieder einmal!

Pascal und unsere Älteste gehen in ein Café arbeiten und Schule machen, die drei anderen räumen das Schiff auf und baden in regelmässigen Abständen zum Abkühlen. Heute hat es viele schöne farbige Fische.

In den nächsten zwei Tagen arbeitet Pascal mit Hilfe unserer Mittleren an den Bodenplatten im Schiff. Sie bringen überall zur Geräuschdämpfung Flauschband an. Judith und die Älteste nehmen das Projekt Wäsche waschen in Angriff. Auf dem Weg zur Wäscherei hüpft die Älteste waghalsig auf den Steinkugeln der Festung.

Wir haben Glück und finden nach etwas Wartezeit ein Taxi, das uns mit all den schweren Wäschesäcken zur Wäscherei bringt und sogar bereit ist, bei der Wäscherei kurz zu warten und uns gleich wieder ins Zentrum mitzunehmen. Die Taxipreise hier sind horrend. Während wir bisher auch für längere Strecken nie viel bezahlt haben, kosten hier bereits kurze Strecken 25 Euro. Man merkt, dass Korfu sehr touristisch ist. Der junge Taxichauffeur erzählt uns, dass nun Hochsaison sei und er von April bis September 10-12 Stunden pro Tag arbeite und kaum Zeit für etwas anderes habe. Im Winter sei es dann ganz anders, da habe er wenig Arbeit, dafür mehr Zeit für Sport und anständiges Essen.

Später gehen Judith und die Älteste zu zweit noch etwas „lädelen“ und finden einen Laden, indem allerlei Sachen aus schönem alten Olivenholz angeboten werden. Wir statten uns mit ein paar Holzschälchen, einem Schneidebrett und einem Fingerring aus. Und wir finden einen Glacé-Laden, in dem man sich die Toppings selber auf die Glacé tun darf! Es gibt Früchte, alle Sorten von Saucen, Gummibärchen, Gummibeeren, Schokostreusel, Marshmallows und was das Herz begehrt. Abgerechnet wird nach Gewicht (der Glacé, nicht der Person)…! Die Älteste ist im Glück.

Abends hat unsere Mittlere eine apokalyptische Krise. Sie beruhigt sich erst nach einem Nachtspaziergang im Hafen. Vielleicht macht ihr die Hitze mehr zu schaffen, als wir annehmen.

Am nächsten Tag geht Pascal mit den zwei Kleinen „lädelen“, Judith und die Älteste geniessen die Ruhe an Bord. Etwas später treffen wir uns alle wieder in einer kleinen Pizzeria, wo die neusten mit dem Feriengeld erworbenen Errungenschaften freudig präsentiert werden. Später gehts in einen Laden, in dem man schöne Kapuzenpullis und T-Shirts mit 1000 verschiedenen Sujets bedrucken lassen kann. Die Qual der Wahl… Wir bummeln bis viel zu spät durch die vollen Gassen, es ist gemütlich, das Leben ist schön…

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