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Pascal & Judith

2. Woche (04. Mai – 10. Mai) – Wir starten!

By Familienauszeit, Griechenland

Karte mit aktuellem Standort

Letzter Tag bevor es weitergeht. Waschen, joggen, spielen, dösen, Hörspiel hören, einkaufen. Abends gleich nochmals in die Taverne Panos. Wunderschöner Sonnenuntergang. Wir spazieren um eine Ruine in der Nähe und finden den Panzer einer grossen, toten Meeresschildkröte. Auch sonst finden wir viel (Abfall); u.a. einen Regenschirmgriff, welchen die Mädels prompt als Gehstock ihres Ururgrossvaters klassifizieren und zum Schluss kommen, dass wir also doch griechische Wurzeln haben müssen…

Ormos Desimi

Wunderbare, sanfte und gemütliche Überfahrt nach Lefkada. Das Wetter ist schön, die See ruhig und freundlich. Die Mädels sitzen vorne auf dem Bug auf dem umgekehrt befestigten Dinghi und plaudern. Sie schmieden Zukunftspläne; die eine möchte mit 18 Jahren, die andere mit 21 Jahren ausziehen, die eine kommt wöchentlich 2x nach Hause essen(!), die andere nur einmal, sie haben Hunde, ein Auto und die eine ist Schauspielerin. So siehts aus!

Wir kommen in Ormos Desimi an; wunderschöne Bucht, es hat nur wenige Schiffe. Türkisblaues Wasser, glasklar, viele kleine blaue-silberne Fische. Die Frauen an Bord hüpfen alle ins Wasser, es ist noch etwas frisch, aber wunderschön. Schwaddern um Quetzal rum.

Am Montag ist „Schulstart“ und wir nehmen das zur Gelegenheit, auch unseren Alltag wieder etwas mehr zu strukturieren. Daher stehen wir morgens vor den Kindern auf und machen Sport (an Bord, das ist etwas herausfordernd, dazu später mal noch mehr). Es gibt leckere Pancakes zum Zmorge, mhhh. Danach Schule und Arbeiten. Später hängen wir die Hängematte auf und somit startet das Gerangel darum, wer rein darf! Dingi-Ausflug zu kleiner Bucht und zu einem Motorboot-Wrack. An der Sonne ist es schon ziemlich heiss, am Schatten noch etwas kühl. Die zwei Grossen schwimmen mit Papa an den Strand und zurück. Bei unseren geliebten Kartoffel-Wedges zum Znacht gibts rote Köpfe; das Paprika an Bord ist meeeega scharf! Es ist wunderschön hier, leider hat es aber viele Mücken und unsere Jüngste ist ganz verstochen (5 Sticke auf einer Wange 😟).

Die Mädels machen Filmli für die Schule und den Kiga und zeigen unser Schiff, einmal von Aussen und einmal von Innen. Wir staunen, wie gut sie das machen und wie sie die Fachbegriffe schon kennen. Beim Strandspaziergang gibts ein vorgezogenes Geburigschenk für unsere Jüngste; ein aufblasbares Einhorn zum Baden. Sofort kriegt es einen Namen, Mila und wird fortan gefüttert, gepflegt und gehätschelt. Wir erwägen, unseren Schiffsnamen anzupassen.

Ich mache ein Unterwasservideo mit der Go-Pro. Spannend, wie die tolle Aufnahmen macht!

Unsere Älteste ist heute traurig und vermisst ihre Freundinnen und ihre Hobbies… Zum Trost machen wir den ganzen Morgen Pompoms (16 Stück) aus Wolle und hören Hörspiele. Danach ist die Stimmung wieder besser. Wir machen einen Spaziergang auf den Hügel, um in die andere Bucht zu gucken. Finden ein härziges Café, Thea, mit einem wunderschönen Blick und v.a. leckeren Pancakes… Und einer Hollywoodschaukel… Ich bringe die Mädels kaum mehr weg.

Am Strand bauen sie im Anschluss (zum Zuckerabbau ;-)) eine riesige Burg aus Steinen, Stöcken, Sand und Blumen. Nach dem Znacht füttern wir die Fische; sie LIEBEN Eisbergsalat 😉

Vathi / Meganision

Wir stellen fest, dass die Kinder immer etwas eine Krise haben, wenn wir weiterziehen… Sie sagen das jeweils nicht, aber es fällt auf, dass es sich wiederholt. Sie würden am liebsten immer dort bleiben, wo wir gerade sind. Wir nehmen uns vor, die Wechsel etwas frühzeiger anzukündigen. Auch der Motor hat nach vier Tagen vor Anker eine Krise. Trotz neuem Starter will er nicht richtig. Nach etlichen Versuchen kommt er dann doch und schnurrt wieder vor sich hin. Wir machen uns auf in Richtung Vathi auf Meganision.

Dort angekommen legen wir zum ersten Mal römisch-katholisch an, sprich vorne mit Anker und am Heck mit zwei Festmachern an den Quai. Ich schwitze Blut und Wasser… Alles geht gut und wir kriegen umgehend Hilfe von den Nachbarschiffen, die bereits dort liegen. Leider ist die Strom- und Wassersäule nicht in Betrieb und wir kriegen wieder keinen Strom, den wir langsam nötig hätten. Dank der Solarpanels und ab und zu etwas motoren halten wir uns aber über Wasser ;-). Nach leckeren Waffeln und einem Salat, der die Kellnerin kurzerhand zuerst im Nachbarsladen kaufen gehen muss, kriegen wir die Mädels nicht mehr vom Spielplatz weg, der direkt neben unserem Schiff liegt. Bewegung ist gefragt. Spaziergang im hübschen kleinen Dörfchen, viele Schiffe kommen rein und wollen anlegen.

Die Leute sind sehr kinderfreundlich hier; in den Restaurants gibt es fast immer etwas gratis für die Kinder (Glacé, Kuchen) und die Leute lachen die Kinder viel an und streicheln ihnen über die Haare. Regen, gemütliches Faulenzen, Dösen und Tee trinken an Bord, es ist kühl.

 

Wir bleiben noch einen Tag, es regnet und wir machen es uns gemütlich, Putzen, aufräumen, kaputte Duschabwasserpumpe flicken (Pascal ist Reparier-Profi, ich staune immer wieder…). Die Mädels dürfen den Laura Dekker Film schauen. Sie sind fasziniert von der 14-jährigen Holländerin, die alleine um die Welt segelte. Sie wollen das nun auch machen, wenn sie 14 sind…! Am Nachmittag wird es wieder sonnig und wir spazieren zu einer Bucht. Auf dem Weg beobachten wir eine nicht aufhören wollende Ameisenstrasse. Spielplatz, Einkaufen, Menuplan machen.

Am nächsten Morgen steht plötzlich jemand vor unserem Schiff und möchte gerne einkassieren. Er hat weder einen Ausweis noch ein Quittungsbuch, trägt keine offiziellen Kleider… Wir sind etwas skeptisch, unsere Nachbarn, die seit Jahren hier anlegen und noch nie etwas zahlen mussten, ebenfalls. Nach längerem Hin und Her erklärt der Mann, es sei heute zum ersten Mal, dass die Stadt nun für das Anlegen einkassiere und man könne auch Strom- und Wasserkarten bei ihm beziehen. Nachdem auch sein Gerät für die Kartenzahlung nicht funktionniert, zieht er etwas geknickt von Dannen. Später kommt er wieder, Kartenzahlung ist nicht möglich. Unsere Zweifel sind trotzdem ausgeräumt. Wir zahlen die € 8.50 für die Nacht gerne. Eine älterer schottischer Segler nimmt kurzerhand Reissaus und segelt los. Strom gibt’s leider immer noch nicht! Wir segeln los mit Ziel Porto Leone auf Kalamos.

1. Woche (27. April – 03. Mai 2024) – Ankommen & Einleben

By Familienauszeit, Griechenland

Karte mit aktuellem Standort

Roli ist unsere gute Seele und holt am Morgen frisches Brot und Gipfeli aus der Bäckerei und feinen Saft. Zmorge an Deck im Cockpit (im Schiffsinnern ist alles verstellt mit Gepäck). Wir starten mit Auspacken und Einpuffen. Die Stimmung ist etwas wackelig, alle sind noch müde und am Ankommen… Irgendwann kriegen die Mädels die Kurve und spielen Spital an Deck: Die Älteste verarztet den zwei anderen “gebrochene” Beine mit einem Gips (aus blauem Klebeband), eine braucht irgendwann Sauerstoff und wird mit dem Schnorchel intubiert… Die Älteste will unbedingt (sofort!) an den Strand. Wir finden einen, der schön und noch recht verlassen ist. Wunderbar, zum ersten Mal in die noch kühlen Fluten zu steigen! Die Mädels quitschen vor Freude und spielen mit den Wellen. Die Jüngste ist mit Sändelen im Glück. Alle happy, uff!

Am Abend gibts noch ein paar Fahrten auf dem Mini-Lunapark im Hafen und wir üben uns fleissig mit Griechisch; bei jeder Gratisfahrt sagen wir brav “efcharisto”.

Lefkada / Kanal

Am nächsten Tag gehts zum ersten Mal los. Doch die ersten Schwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten: Der Motor bockt und als er endlich läuft, habe ich eine kleine Panikattacke und finde, wir seien völlig fahrlässig, mit drei Kindern an Bord und einem kaputten Motor überhaupt zu starten. Pascal und ich besprechen die Sache, ich überwinde meine Zweifel und los. Doch schon das nächste Problem; just als wir mit Ablegen starten, kommt ein gemeiner Wind auf. Wir haben Mühe, aus dem Liegeplatz zu kommen, es drückt uns ans Nachbarsschiff, wir haben Angst, über die Mooringleinen der Nachbarn zu schrammen… Nach ein paar Versuchen bietet uns der Marinero an, uns mit dem Motorböötli aus dem Platz zu stossen, was auf Anhieb gelingt. Die Nerven schon auf die Probe gestellt, tuckern wir im Anschluss erleichtert aufs offene Meer. Wir haben Wind und segeln Richtung Lefkada.

Es geht alles gut, niemand wird seekrank. Auf Lefkada müssen wir warten, bis die Brücke für die Durchfahrt der Schiffe geöffnet wird. Alles klappt tiptop, wir fahren durch und tuckern im Anschluss unter Motor durch den schmalen Kanal. Kurz nach dem Kanal ankern wir in einer ruhigen Ecke zusammen mit einem anderen Schiff. Erstes Ankerbier, Znacht an Deck, Spielen, gemütlich, alle froh.

Am nächsten Tag starten wir den Tag gemütlich, die Kleinste beobachtet mit Roli von der Badeplattform aus die Fische und bädelet die Füsse.

Rückfahrt, alle Mädchen wollen ans Steuer. Guter Wind zum Zurücksegeln. Die Kleinste schläft an Deck ein, die zwei andern haben an Deck ein Fest zusammen. Gutes Anlegemanöver in der Marina Cleopatra trotz starkem Wind. Wir können längsseits am Steg anlegen. Znacht in Pano’s Taverne. Wir lieben das griechische Essen!

Roli reist ab und wir sind alle traurig… Nochmals weiter Einrichten, Umräumen, waschen. Da auf einem Schiff nicht viel Stauraum zur Verfügung steht, muss alles seine Ordnung und seinen Platz haben. Unser Motor wird zum Glück noch geflickt und kriegt einen neuen Starter, wir hatten schon Bedenken, dass die Mechaniker im Hafen vor der 4 tägigen griechischen Ostern keine Zeit mehr haben. Der Mechaniker kam und hörte beim ersten Starten, was das Problem ist (Judith ist sehr beeindruckt von seinem Gehör!). Der Starter wird gewechselt und nach 20 Minuten ist das Problem scheinbar behoben. Abendspaziergang in die Marinas nebenan.

Fazit nach der ersten Woche: Wir sind gut angekommen. Den neuen Rhythmus müssen wir aber noch etwas finden. Pascal muss von hier aus arbeiten, Malena muss ein Schule machen und doch fühlt es sich wie Ferien an. Wir finden ihn schon noch…

Anreise

By Familienauszeit, Griechenland

Für die Anreise nach Preveza hatten wir die Fähre von Venedig nach Igoumenitsa gebucht. Am Montag, 6 Tage vor der Abreise gab es noch einen kurzen Schreckmoment, als von der Reederei ein SMS kam, die Fähre fahre nicht. Glücklicherweise konnten wir rasch auf Ancona – Igoumenitsa umbuchen. Danke Ferry-Center.ch!

Die Kinder konnten es kaum erwarten und am Samstagabend war es dann endlich soweit. Roland, der Götti unserer Mittleren und Pascals Bruder, kam mit seinem VW Multivan und das Beladen konnte beginnen. Die Kinder aus der halben Siedlung waren dabei. Nach einer letzten Stärkung mit einer Pizza in unserer Lieblingsquartierbeiz ging es um 21 Uhr los in Richtung Italien. Die Kinder waren zu aufgeregt um zu schlafen. Der Gotthardstau hatte sich glücklicherweise schon aufgelöst, bis wir dort waren. Wir drei Erwachsenen wechseln uns ab mit Fahren.

Sicht aus dem Auto in die Morgendämmerung

Am Sonntagmorgen sind wir mit dem Sonnenaufgang in Ancona angekommen. Da die Abfahrt der Fähre vom Nachmittag auf den Abend verschoben wurde, hiess es erst mal warten. So nutzen wir die Gelegenheit, Ancona zu entdecken.

Irgendwann durften wir dann mit dem Auto auf Verladeposition gehen, dort ging das muntere Warten dann erneut weiter. Bis die Fähre entladen und neu beladen war, dauerte es wohl vier Stunden. Das Einparkieren war Milimeterarbeit! Als die wir ablegten, war es bereits dunkel.

Leider hatten wir für die Überfahrt keine Kabinen mehr gekriegt. So machten wir es uns in der Bar/Café auf Sitzbänken bequem, wo die Girls irgendwann eingeschlafen sind. Leider wurden wir da verjagt, als die Bar geschlossen wurde. Im Restaurant fanden wir ein Plätzen, wo wir alle schlafen konnten, bis um 7 Uhr das Frühstück serviert und wir geweckt wurden.

Die Fahrt entlang der albanische Küsten und an Korfu vorbei war sehr schön. Die Mädels liebten es, an Deck im Fahrtwind zu tanzen und zu hüpfen.

In Igoumenitsa hiess es dann zum Auto gehen und warten, bis wir dran waren mit Ausschiffen (ein bisschen wie Tetris rückwärts). Nach 1.5 Stunden durch schöne Landschaften und spektakuläre Küstenstrassen kommen wir in der Marina Preveza an. Es ist richtig heiss. Nach fast 48 Stunden unterwegs und mit wenig Schlaf waren wir froh, am Ziel zu sein. Auf Quetzal anzukommen ist immer ein wenig wie nach Hause kommen! Wir stossen auf die Reise an, schlendern noch etwas im Hafen rum (die Kleinste stampft mit Riesenschritten über die Stege und macht Krach), essen etwas (süsse Riesenwaffeln und Crêpes für die Mädels…), duschen und fallen froh und müde ins Bett.

Die Vorbereitung

By Familienauszeit, Griechenland

Der erste Blogbeitrag, der schon lange hätte geschrieben werden sollen…

Seit 8 Jahren schon sind wir Eigentümer der Segelyacht Quetzal. Damals gekauft mit der Absicht, eine längere Auszeit unter Segel zu machen. Seither sind drei tolle Kinder und ein paar berufliche Herausforderungen dazwischen gekommen. Nun ist es aber endlich Tatsache und wir sind mit der ganzen Familie für die nächsten drei Monate unter Segeln zuhause. Start ist in Preveza, Griechenland. Bis es soweit war, gab es jedoch einiges zu tun und vorzubereiten.

So musste einerseits Quetzal von ihrem Winterrevier auf den kanarischen Inseln nach Griechenland überführt werden. Eine Aufgabe, die unsere Skipper Bernhard & Kaja, sowie Peter übernommen haben. Glücklicherweise konnten wir zumindest einen Teil der Etappen mit Gästen segeln.

Die Kinder waren schon seit längerem auf die Auszeit eingestimmt und haben sich grundsätzlich sehr gefreut. Dennoch gab es – insbesondere bei der Ältesten – immer mal wieder eine Krise. Die Sorgen, weit weg von den Freundinnen zu sein, den Schulabschluss zu verpassen, nicht zu wissen, wo das neue Schulzimmer sein wird und vor allem, drei Monate nicht mehr fürs Eiskunstlaufen trainieren zu können, plagten sie mit unterschiedlicher Heftigkeit immer mal wieder. Wir haben versucht, viel Verständnis zu zeigen und gewisse Kompromisse einzugehen, um die Ängste etwas zu lindern. So darf sie nun mit ein paar Freundinnen ab und zu chatten (was sie sonst noch nicht darf), um in Kontakt zu bleiben. Sie selber hat auf Google nach Eishallen in Griechenland gesucht und tatsächlich eine in Athen gefunden ;-)!

Letztlich standen dann vor der Abreise auch noch alle Abschiede an und es wurden fleissig Kuchen gebacken für Schule, Kindergarten und Kita

 


Schulpflicht

Was sich überraschend als einfach entpuppt hat, war die Kinder von der Schule zu dispensieren. Je ein Formular für die zwei bereits schulpflichtigen Mädels (Kindsgi & 3. Klasse) und zwei Wochen später war die Dispensation bewilligt. Ob dies generell so einfach ist oder ob dies spezifisch für die Stadt Zürich so ist, wissen wir nicht: Eine Dispens ist pro Klassenzug bis zu 12 Wochen möglich und kann, wenn die Lehrperson einverstanden ist, von der Schulleitung bewilligt werden.

Arbeit

Auch bei der Arbeit musste die längere Auszeit angemeldet und bewilligt werden, Überzeitkompensation, Pensenreduktion und Vertretungen geregelt werden. Während Pascal reduziert auch von Bord aus arbeitet, ist Judith weitestgehend von der Arbeit verschont, da sie im letzten Jahr sehr viel Überzeit angehäuft hat.

Packen

Was brauchen wir für 3 Monate…?!?